Die Künstliche Intelligenz (KI) ist seit längerem in aller Munde. Insbesondere im Umfeld von Personen, die viel mit dem Schreiben von Texten sowie dazugehörigen Recherchearbeiten zu tun haben. Schriftsteller, Autoren, Journalisten sowie Schüler und Studenten sind zunehmend mit Diskussionen konfrontiert, ob sie diese Technologie für ihre Zwecke nutzen sollten - und dürfen.
Im wissenschaftlichen Kontext haben sich viele Fragen hinsichtlich der Nutzung von ChatGPT und Co. aufgetan.
- Wie verhält es sich mit der wissenschaftlichen Eigenleistung, was ist mit dem Urheberrecht, wie können Plagiate verhindert werden?
Daraus haben sich aktuelle Herausforderungen sowie Fragestellungen für Hochschulen und Unis ergeben. Soll es dir als Student gestattet werden, ChatGPT und andere KI-Tools für Prüfungsleistungen wie Haus- und Seminararbeiten beziehungsweise eine Bachelor- und Masterarbeit sowie im Rahmen einer Doktorthesis einzusetzen?
Die Nutzung von KI im Studium
Hausarbeiten, Seminararbeiten, Essays, Bachelor- und Masterarbeiten sowie andere Abhandlungen stellen - nicht ohne Grund - hohe Anforderungen an die wissenschaftliche Qualität. Wie diese sichergestellt wird, beziehungsweise was wissenschaftliches Arbeiten im Einzelnen bedeutet, wird dir in speziell vorgesehenen Seminaren und Kursen erläutert. Wo vor zehn Jahren noch nicht an den Einsatz von KI gedacht werden konnte, ergeben sich heutzutage andere Möglichkeiten.
Wie oftmals, sofern neue Technologien eingeführt werden, gibt es skeptische Betrachtungen und Befürchtungen, inwieweit das Studieren mit KI sinnvoll ist. Bevor die Neuerungen kategorisch abgelehnt werden, sollten alle Aspekte geprüft und abgewogen werden.
Die künstliche Intelligenz kann beispielsweise eine Ergänzung zu herkömmlichen Arbeitsmethoden sein und für zeitliche Entlastung in deinem Studium beitragen. Eine Hilfestellung im Rahmen von Recherchen ist ein anderes Stichwort, wozu ChatGPT beitragen kann. Darf ich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz eine Hausarbeit schreiben? Diese Frage wird dich im Studium begleiten - und unterschiedlich beantwortet werden.
Studieren mit KI - neue Wege in der Wissenschaft
Unterschiedliche Antworten und unterschiedliche Regularien hinsichtlich der Nutzung von KI sind oftmals individuell festgelegt. Das beginnt im schulischen Umfeld und setzt sich bis in die Unis hinein fort. Universitäten und Hochschulen können im Rahmen ihrer Autonomie und Selbstverwaltung eigene Regeln für die Nutzung beim Studieren mit KI festlegen. Die Richtlinien können aus dem Grund von Bundesland zu Bundesland abweichen.
Oftmals kann der Dozent von deinem Seminar selbst entscheiden, ob du Künstliche Intelligenz in einer Prüfungsleistung anwenden darfst - und in welchem Umfang. Die Universität Potsdam hat zum Beispiel zu dieser Thematik die Bestimmung verfasst, dass die Lehrenden zum jeweiligen Beginn einer Veranstaltung transparent darstellen sollen, inwiefern ihre Studenten während der Lehrveranstaltung - und für zu absolvierende Prüfungsleistungen, ChatGPT beziehungsweise andere Methoden einsetzen dürfen.
Nicht ausschließlich Studenten müssen sich entsprechenden Regeln hinsichtlich ihres Studiums unterziehen. Betroffen sind genauso Professoren und Dozenten, die wissenschaftliche Abhandlungen schreiben und veröffentlichen wollen.
Beispiele für eine Nutzung in Unis und Hochschulen - Regeln für die KI
Viele Universitäten haben bislang keine explizit ausgearbeitete Richtlinie, die den Einsatz von KI-Tools präzise definiert. Es werden oftmals Empfehlungen an die Dozenten gegeben, die voneinander abweichen können, wie zum Beispiel:
Verbot von KI:
In dem Fall wird von der Uni beziehungsweise den Dozenten entschieden, dass eine Nutzung von KI-Sprachmodellen nicht mit Lernzielen von Seminaren vereinbar sind. Aus dem Grund wird die Verwendung komplett verboten.
Eine generell Erlaubnis:
Mit einer generellen Erlaubnis kannst du ChatGPT und andere Systeme für alle gestellten Aufgaben benutzen. Zu beachten ist, dass du in dem Fall höchstwahrscheinlich ChatGPT zitieren musst. Zusätzlich musst du beschreiben, wofür du die KI benutzt hast - und weshalb.
In einigen Fällen erlaubt:
Du darfst die KI beispielsweise zum Recherchieren, nicht zum Schreiben von Arbeiten benutzen. Es kann sein, dass Dozenten eine Genehmigung erteilen, wie für die Nutzung in bestimmten Kursen.
Keine explizite Regel für eine Verwendung:
Die Justus-Liebig-Universität in Gießen ist ein Beispiel. Dort wird die Meinung vertreten, dass es für die Verwendung von Chat-GPT und ähnlichen Systemen bislang [...] "keine verbreitete Praxis an Schulen und Hochschulen" [...] gibt. Aus dem Grund könnten aktuell [...] "keine allgemein anerkannten Standards oder Richtlinien für deren Verwendung" [...] eingeführt werden.
Im folgenden wird dir eine beispielhafte Übersicht einiger deutscher Hochschulen gegeben, welche Regeln dort für das Studieren mit KI gelten. Dies kann eine Orientierung sein, sofern du auf der Suche nach einem Studienplatz bist und nähere Infos über das Studieren mit KI haben möchtest.
Richtlinien für künstliche Intelligenz in der Anwendung
Beispiel Universität Hamburg
Die Uni Hamburg empfiehlt die Verwendung von ChatGPT durch Studierende prinzipiell nicht. Hintergrund sind Probleme mit dem Datenschutz, weil die Studenten einen eigenen Account generieren müssen. Die Lehrpersonen wären nicht in der Lage, den praktischen Umgang im Kontext mit der vereinbarten Hochschullehre zu verantworten und zu regeln. Es wird aus diesem Grund keine Empfehlung und Einstufung als Lern- sowie Arbeitsmittel gegeben. Für Lehrende wird es als Arbeitsmittel gestattet. Studenten und Lehrpersonen sollen sich gemeinsam orientieren, welche Vorteile Künstliche Intelligenz im Studium bieten kann und den Dozenten Freiraum mit der Ausgestaltung lassen.
Beispiel Universität Rostock
An der Rostocker Uni wird das Thema ChatGPT positiv und zukunftsorientiert betrachtet. Es herrscht die Meinung vor, dass diese Technologie mit der Textgenerierung in viele Bereiche vom Arbeitsleben sowie dem Alltag hinein wirkt und darüber hinaus künftig weltweit von vielen Menschen genutzt wird. Aus diesen Gründen wird den Studenten die Verwendung nicht verboten.
Beispiel Leuphana Universität Lüneburg
Die Lüneburger Uni ist der Technologie von künstlicher Intelligenz gegenüber aufgeschlossen. Man möchte den neuen Entwicklungen nicht mit kategorischen Verboten begegnen. Die Uni verbietet dir die Verwendung von ChatGPT nicht und fördert die weitere Entwicklung.
Beispiel Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU)
An dieser Uni kannst du mit Hilfe künstlicher Intelligenz in Seminaren arbeiten und Prüfungsleistungen ablegen. Man beschäftigt sich dort mit der Thematik und möchte Transparenz in Forschung und Lehre bringen. Die Möglichkeiten der Technologien werden erforscht und den Mitgliedern der Uni zur Verfügung gestellt.
Studieren mit KI - ChatGPT sinnvoll nutzen
Somit zeigt sich, beim Studieren mit KI gibt es viele Optionen für einen sinnvollen Einsatz. Recherchearbeiten, Erstellen von Strukturen und Gliederungen, Verfassen und Überprüfen von Texten sind Beispiele für eine Anwendung, die du nutzen kannst, sofern du im wissenschaftlichen Bereich unterwegs bist.
Unterschiedliche Auffassungen im Bereich künstliche Intelligenz sollten durch Ausprobieren und Erforschen der Möglichkeiten diskutiert werden. Die Technologie ist eine Hilfe beziehungsweise ein Arbeitsmittel für das Einholen erster Informationen, wie für die Generierung von Textformaten.